Christus im Kaufrausch

Sie kennen das. Jedes Jahr nimmt man es sich fest vor: Nächstes Jahr schenken wir uns nichts. Wir feiern einfach so, ganz gemütlich im Kreis der Familie, völlig stressfrei.

Und dann, ein Jahr später, gehen Ihnen genau diese Worte durch den Kopf, wenn Sie Samstag nachmittags am 21. Dezember an der kilometerlangen Schlange im Kaufhaus stehen. Mit einem Berg von Geschenken, die Sie selber lieber nicht bekommen würden.

Wenn man heute fragt: "Warum schenken wir uns eigentlich etwas?", zucken die meisten bloß mit den Schultern. Die eigentliche Frage lautet also: Wer hat sich das bloß ausgedacht?

Seinen Ursprung hat der Geschenke-Brauch wie so viele Weihnachtsrituale in einer heidnischen Tradition: den römischen Saturnalien. Diese Feier zu Ehren des Gottes Saturn galt bei den Römern als der Jahresanfang - hier wurden die römischen Beamten und Sklaven mit Geschenken belohnt.

In der christlichen Tradition sollen die Geschenke einerseits an die Gaben der heiligen drei Könige erinnern, andererseits stehen sie für das Geschenk Gottes, der den Menschen seinen Sohn als Erlöser schickte. Bei den Geschenke soll es daher auch nicht um den materiellen Wert gehen, sondern um die Symbolkraft: ein Zeichen der Nächstenliebe. Ob man das den Kindern von heute noch so verkaufen kann, ist allerdings fraglich...