Weihnachten hat mehr mit den alten Römern zu tun, als wir denken. Denn im Grunde sind die Gebräuche unseres christlichen Festes eine Kombination des Mithraskultes und der römischen Saturnalien. Die Römer übertrugen viele Elemente des Mithraskultes in das Christentum - so auch den 25. Dezember als Geburtstag des Erlösers. Und ihre Saturnalien sorgen bis heute für Kerzen und Geschenke zum Fest.
Die griechisch-römische Welt war seit etwa 200 v. Chr. auf der Suche nach einer einigenden monotheistischen Religion, die die alte Vielgötterei ablösen würde. Im ersten Jahrhundert n. Chr. zeichnete sich ab, dass vor allem zwei Religionen eine echte Chance hatten sich durchzusetzen. Der Mithraskult und das Christentum.
Der Mithraskult, ein Sonnenkult, stammte ursprünglich aus dem Iran und war vor allem bei den römischen Soldaten sehr beliebt, die ihn unter Neros Herrschaft 67 n. Chr. aus dem Orient mitbrachten. Er verbreitete sich zunächst sehr rasch, und schien sich auch durchzusetzen. Aber er war zu sehr mit geheimnisvollen Riten durchsetzt, um dauerhafte Attraktivität zu entwickeln. So verlor er schliesslich das Rennen gegen das Christentum. Einige seiner Elemente blieben erhalten. Das wichtigste ist der 25. Dezember.
Nach den Angaben des neuen Testaments lag der Geburtstag von Jesus vermutlich eher im Sommer. Aber der Sonnenkult des Mithras legte die Geburt des Erlösers auf den 25. Dezember, kurz nach der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden. Und so kam dieser Tag in den christlichen Kalender.
Zum Jahresende feierten die Römer immer ein grosses Fest, die Saturnalien, zum dem sie Geschenke austauschten und traditionell Kerzen anzündeten. Ursprünglich am 17. Dezember, später dann vom 17. bis zum 23. Dezember. Als nun im entstehenden Christentum der 25. Dezember zum Hauptfeiertag der Menschen wurde und die heidnischen Saturnalien verschwanden, wurde der Brauch einfach auf das Weihnachtsfest übertragen. |